Am 5. Mai 2025 fand die Abschlussveranstaltung zum Projekt „Gemeinsames Erinnern – 80 Jahre Ende Zweiter Weltkrieg 2025“ im Museum Berlin-Karlshorst statt. Während eines kurzen Workshops wurden die Projektergebnisse vorgestellt und mit den Teilnehmern diskutiert.
Anschließend konnte die Gruppe im Rahmen einer Führung die Dauerausstellung im Museum kennenlernen. Im Saal der Kapitulation wurde eine Schweigeminute für die Opfer des Zweiten Weltkriegs abgehalten.
Am 16. April 2025, begann vor 80 Jahren mit der Schlacht um die Seelower Höhen die Berliner Operation, welche als eine der verlustreichsten militärischen Auseinandersetzungen auf deutschem Boden während des Zweiten Weltkrieges gilt.
Noch bevor am Denkmal Seelower Höhen das eigentliche Gedenken stattfand, begann der Tag um 9:30 Uhr mit einer feierlichen Veranstaltung im Geschichtsbahnhof Seelow (Mark). Im Rahmen dieses Auftakts wurde der neue Vektor, der Liberation Route Europe, des Museums offiziell eingeweiht – ein bedeutender Schritt in der Weiterentwicklung der musealen Vermittlungsarbeit. Zudem erhielten die anwesenden Gäste eine Einführung in den neu gestalteten Geschichtspfad, der durch eine anschauliche Präsentation vorgestellt wurde. Dieser Pfad soll zukünftig einen Einblick in die Geschehnisse rund um den Weg der Roten Armee nach Berlin 1945 in der Region Oder-Warthe geben und sowohl Einheimischen als auch Besuchern aus dem In- und Ausland eine reflektierte Auseinandersetzung mit der Geschichte ermöglichen.
Im Anschluss daran begann um 11:00 Uhr die offizielle Gedenkzeremonie am Mahnmal für die Gefallenen der Schlacht um die Seelower Höhen. Zahlreiche Besucherinnen und Besucher hatten sich versammelt, um der Toten zu gedenken und ein Zeichen des Friedens und der Versöhnung zu setzen. Unter den Anwesenden befanden sich auch Vertreterinnen und Vertreter aus Politik und Gesellschaft verschiedener Nationen – ein deutliches Zeichen für das fortwährende internationale Interesse an einer gemeinsamen Erinnerungskultur.
Die Veranstaltungen des Tages standen ganz im Zeichen des Innehaltens, des würdevollen Erinnerns und des gemeinsamen Bestrebens, die Lehren aus der Geschichte nicht in Vergessenheit geraten zu lassen
Am 30. März 2025 fand in Kostrzyn nad Odrą eine Gedenkveranstaltung zum 80. Jahrestag der Befreiung vom Hitlerfaschismus und der Befreiung des Kriegsgefangenenlagers Stalag 3c durch die Rote Armee statt. Während der Zeremonie wurde die Festung Küstrin offiziell in die Liberation Route Europe (LRE) aufgenommen. Der Bürgermeister von Seelow, Robert Nitz, übergab symbolisch den LRE-Vektor an den Bürgermeister von Kostrzyn, Dr. Andrzej Kunt. Diese Auszeichnung würdigt die historische Bedeutung Küstrins als Teil der europäischen Erinnerungskultur. Die Veranstaltung betonte die Notwendigkeit des Gedenkens und der deutsch-polnischen Zusammenarbeit. Zahlreiche Gäste nahmen teil, um der Opfer zu gedenken und die gemeinsame Geschichte zu reflektieren.
Im Frühjahr 2025 jährt sich das Ende des Zweiten Weltkriegs zum 80. Mal. In Klessin, einem Ortsteil von Podelzig im Landkreis Märkisch-Oderland, wird dieser Anlass mit verschiedenen Gedenkveranstaltungen begangen.
Die Erinnerung an diese Zeit hält heute die Gedenkstätte „Kriegsschauplatz Schloss Klessin“ wach, die 2023 eröffnet wurde. Am 22. März 2025 fand eine zentrale Gedenkveranstaltung in Klessin statt, wobei der Erinnerungsvektor der „Liebration Route Europe“ von Eike Schwarzbach (Heimatverein), Robert Nitz (Bürgermister der Stadt Seelow) und Dirk Röder eingeweiht wurde.
Zudem setzt sich ein Verein weiterhin für die Bergung und würdige Bestattung gefallener Soldaten ein.
Die Gedenkveranstaltungen in Klessin und Umgebung erinnern nicht nur an die Opfer der Kämpfe, sondern mahnen auch zur Auseinandersetzung mit der Geschichte. Weitere Informationen sind auf der Website der Gedenkstätte „Kriegsschauplatz Schloss Klessin“ zu finden.
Vom 11. bis 13. März 2025 fand in Krakau der Jahrskongress der Liberation Route Europe (LRE) statt. Die Veranstaltung brachte Experten, Historiker und Mitglieder aus ganz Europa zusammen, um aktuelle Projekte und zukünftige Entwicklungen im Bereich der Erinnerungskultur zu diskutieren.
Anschließend vertieften die Teilnehmer ihr Wissen in verschiedenen Workshops, die sich mit modernen Ansätzen zur Geschichtsvermittlung befassten. Dabei standen zwei zentrale Themen im Fokus:
Künstliche Intelligenz als Tool zum Verständnis des Zweiten Weltkrieg-Erbes
Förderung der Nachhaltigkeit im WWII-Tourismus
Den Abschluss des Tages bildete eine Konferenz, bei der hochkarätige Redner Einblicke in aktuelle Herausforderungen und Projekte der Erinnerungskultur gaben. Ein besonderes Highlight war der Vortrag des Direktors des Zweiten Weltkriegs-Museums in Kiew (UA), der über die Bedeutung historischer Bildungsarbeit in Krisenzeiten sprach.
Am Mittwoch folgte die Expo, bei der sich die Teilnehmer über verschiedene Projekte und Initiativen informieren konnten. Flyer, Broschüren und andere Materialien wurden ausgetauscht, und es bot sich die Möglichkeit, Meetings abzuhalten und neue Kooperationen zu knüpfen.
Die LRE-Mitgliederversammlung in Krakau zeigte eindrucksvoll, wie moderne Technologien und nachhaltige Konzepte dazu beitragen können, das Erbe des Zweiten Weltkriegs lebendig zu halten und für zukünftige Generationen zugänglich zu machen
Am 31. Januar 2025 erinnerte die Gemeinde Kienitz im brandenburgischen Oderbruch an den 80. Jahrestag des historischen Oder-Übertritts der Roten Armee im Jahr 1945. Damals errichteten sowjetische Truppen in Kienitz den ersten Brückenkopf am westlichen Oderufer – ein entscheidender Schritt auf dem Weg zur Befreiung Berlins.
Die Gedenkfeier begann mit einem lyrisch-musikalischen Beitrag von Schülerinnen und Schülern, gefolgt von der Übergabe des Liberation Route Europe Vektor durch den Bürgermeister Robert Nitz.
Danach folgte die Kranzniederlegungen am T-34-Panzerdenkmal und am Denkmal für die Opfer des Zweiten Weltkriegs. Unter den Gästen befanden sich der Landrat von Märkisch-Oderland, Gernot Schmidt (SPD), der Bürgermeister von Letschin, Michael Böttcher, sowie Vertreter anderer Nationen.
In ihren Ansprachen betonten die Redner die Bedeutung des Erinnerns und die Verantwortung, die Geschichte wachzuhalten. Der russische Botschafter hob die Rolle der Sowjetunion bei der Befreiung Deutschlands hervor und dankte den örtlichen Behörden für die Pflege der Gedenkstätten. Zeitzeugen erinnerten sich an die dramatischen Ereignisse von 1945, als viele Einwohner bei Luftangriffen ums Leben kamen und das Dorf nahezu vollständig zerstört wurde.
Die Gedenkveranstaltung in Kienitz unterstrich die Bedeutung des gemeinsamen Erinnerns als Grundlage für Frieden und Versöhnung in Europa.
Am 31. Januar 2025 fand in der polnischen Gemeinde Słońsk eine Gedenkveranstaltung statt, um an die Opfer des ehemaligen Konzentrationslagers Sonnenburg zu erinnern. Zahlreiche Gäste aus Polen, Deutschland und anderen Ländern versammelten sich, um der Verbrechen des Nationalsozialismus zu gedenken. Die Veranstaltung begann mit ansprachen vom Bürgermeister aus Słońsk sowie verschiedenen Vertretern der Polnischen Seite, zum Ende wurde dann von Dirk Röder der Vektor der Liberation Route Europe übergeben. Der Abschluss dieser Veranstaltung machte die Kranzniederlegung vor dem Mahnmal
Der Bürgermeister von Słońsk betonte die Bedeutung des Erinnerns für die Zukunft Europas. Ein Vertreter der deutschen Botschaft sprach über die Verantwortung Deutschlands, das Gedenken wachzuhalten und Versöhnung zu fördern.
Im Anschluss bot eine Ausstellung im Museum von Słońsk Einblicke in die Geschichte des Lagers und seiner Insassen. Die Gedenkveranstaltung endete mit einem stillen Gang durch das Gelände des ehemaligen Gefängnisses. Viele Besucher äußerten ihre Dankbarkeit für die Möglichkeit, gemeinsam zu trauern und zu reflektieren.
Diese Veranstaltung unterstreicht die Wichtigkeit des Erinnerns an die dunklen Kapitel der Geschichte – als Mahnung und als Grundlage für ein friedliches Miteinander
Das Museum Berlin-Karlshorst befindet sich an einem Ort von weltgeschichtlicher Bedeutung: Hier endete am 8. Mai 1945 der Zweite Weltkrieg in Europa. Im Museumsgebäude unterzeichneten die Oberbefehlshaber der deutschen Wehrmacht vor Vertretern der Sowjetunion, der USA, Großbritanniens und Frankreichs die bedingungslose Kapitulation. Die historischen Räume sind original erhalten.
Das Museum Das Museum war ursprünglich 1967 als »Kapitulationsmuseum« von den sowjetischen Truppen in Deutschland gegründet worden. Panzer und Geschütze im Außengelände sind ein Erbe dieser Zeit. Nach der Wiedervereinigung Deutschlands gründete sich das Museum neu. Heute erinnern hier ehemalige Kriegsgegner gemeinsam an den Zweiten Weltkrieg.
Die Ausstellung Die Ausstellung »Deutschland und die Sowjetunion im Zweiten Weltkrieg« zeigt den Krieg aus der Sicht beider, der deutschen und der sowjetischen, Akteure. Neben originalen Objekten, historischen Fotos und Schriftdokumenten werden Personen und ihre individuellen Geschichten vorgestellt.
Die Ausstellung Der Stadtteil Karlshorst war während des Kalten Krieges in unterschiedlicher Ausdehnung sowjetisches Sperrgebiet. Ein Außenrundgang des Museums führt zu den ehemaligen Standorten und Spuren sowjetischer Militär- und Geheimdiensteinrichtungen im Berlin der Nachkriegszeit.
Die Geschichtsstation Seelow (Mark) dokumentiert mit authentischen Ausstellungsstücken und biografischen Details den Wandel der Region im Laufe eines Generationszeitraums und bietet so einen anschaulichen Einblick in ihre bewegte Geschichte.
Mit dem Ende der Weimarer Republik 1933 begann die Zeit der nationalsozialistischen Diktatur. Die Nationalsozialisten übten zunehmend Einfluss auf das öffentliche Leben aus. Die Verfolgung Andersdenkender, die Unterdrückung politischer Gegner und die Integration der Jugend in die NS-Strukturen prägten das Bild der Region. Die Aufrüstung und die Zwangsarbeit in der Region nahmen ab Mitte der 1930er Jahre immer mehr zu. Ab 1939, mit dem Ausbruch des Zweiten Weltkriegs, veränderte sich das Bild der Region dramatisch. Begleitet durch Zwangs- und KZ-Arbeit wurde die regionale Produktion auf kriegswichtige Erzeugnisse umgestellt, Militärzüge, Deportations- und Kriegsgefangenentransporte querten das Land in beiden Richtungen.
Auf dem Weg nach Berlin brachte die Rote Armee den Krieg mit voller Wucht in die Oder-Warthe Region. Die Schlacht um die Seelower Höhen, eine der letzten großen Schlachten des Krieges, tobte um Seelow und war ein entscheidender Moment auf dem Weg zur Befreiung von der nationalsozialistischen Herrschaft. Das Ende des Zweiten Weltkriegs markierte weitere dramatische Veränderungen für die Region als Teil der neuen sowjetischen Besatzungszone. Die Westverschiebung Polens an die Oder-Neiße Grenze führte zu Vertreibung und Zwangsmigration von Millionen Menschen, sie schuf eine neue physische Landesgrenze sowie eine Sprachbarriere. Politische und gesellschaftliche Strukturen mussten sich neu formieren. Der damit einhergehende Kulturverlust wirkt bis heute nach.
Der Wiederaufbau der zerstörten Städte und Dörfer und die Umsetzung der Bodenreform, bei der Großgrundbesitz enteignet und unter den Bauern verteilt wurde, veränderten das wirtschaftliche Gefüge der Region nachhaltig. Die Gründung der Deutschen Demokratischen Republik 1949 als sozialistischer Staat brachte weitere Veränderungen mit sich. Landwirtschaftliche Produktionsgenossenschaften (LPG) wurden gegründet, die die Struktur der ländlichen Wirtschaft prägten. Mit dem Bau der Berliner Mauer 1961 war ein wichtiges Symbol für die Teilung Deutschlands und Europas geschaffen worden. Auch wenn das politische Leben in der DDR durch die sozialistische Ordnung vorgegeben war, blieben die historischen Spuren in der Region sichtbar – von den Kriegszerstörungen bis hin zur politischen Repression. Heute ist die Oder-Warthe-Region ein Ort des Gedenkens, des Dialogs und des Wandels. Als multiperspektivische Erinnerungslandschaft macht sie die dramatischen Ereignisse des Jahrhunderts erlebbar und erzählt vom schwierigen Weg von Zerstörung, Teilung, Vertreibung und Wiederaufbau, hin zu einem Neuanfang nach dem Ende des Kalten Krieges.
Die Geschichte zum Museum als Hörbeitrag (Sprache: Deutsch)
Die Schlacht um die Seelower Höhen war eine der letzten und größten Schlachten des Zweiten Weltkriegs auf deutschem Boden. Sie fand vom 16. bis 19. April 1945 statt und markierte den Auftakt des sowjetischen Angriffs auf die deutsche Reichshauptstadt.
Mitte April 1945 hatte die an der Oder stehende Rote Armee die Vorbereitungen zum Generalangriff auf Berlin abgeschlossen. Die feuchtnasse Niederung des Oderbruchs und die dahinter bis zu 70 Meter steil aufragenden Seelower Höhen stellten die letzten großen natürlichen Barrieren vor Berlin dar. Der Oberbefehlshaber Schukow plante einen massierten Angriff, um die dort angelegten deutschen Verteidigungsstellungen zu durchbrechen. Die deutsche Führung hoffte bei einem Abwehrerfolg auf die Spaltung der Anti-Hitler-Koalition. Die sowjetische Seite zielte darauf ab, die Wehrmacht endgültig zu schlagen und den Krieg zu beenden. Die Schlacht begann mit einem massiven Trommelfeuer der sowjetischen Artillerie. Es war eines der intensivsten Bombardements des Krieges, das jedoch teilweise in planmäßig geräumte Stellungen niederprasselte. Noch in nebliger Nacht eröffneten die sowjetischen Bodentruppen den Hauptstoß und prallten gegen das tiefgestaffelte deutsche Stellungssystem. Am zweiten Gefechtstag gelang es der Roten Armee, die Stellungen auf den Seelower Höhen beiderseits des Ortsstützpunkts Seelow und am vierten Tag den dritten und letzten Verteidigungsstreifen zu durchbrechen.
Am 20. April erreichten ihre Kampfverbände die Vororte Berlins. Dabei verkürzte der sowjetische Operationsplan die folgende Schlacht um Berlin maßgeblich: Zeitgleich zum Durchbruch an den Seelower Höhen überflügelten aus Südosten vorrückende sowjetische Truppen den von der Oderlinie zurückflutenden Gegner. Sie verhinderten damit, dass sich dieser geordnet in den Berliner Raum zurückziehen und reorganisieren konnte. Die Wehrmacht kapitulierte am 8. Mai. Der Krieg in Europa endete. Unfähig die Aussichtslosigkeit fortgesetzter Kämpfe zu akzeptieren, verdeutlicht die Schlacht um die Seelower Höhen die Bereitschaft des NS-Staats, für sein Überleben alle greifbaren menschlichen Reserven einem vielfach überlegenen Feind entgegenzuwerfen. Gleichzeitig wirft dies die Frage auf, was den Kampfeswillen der Kombattanten auf beiden Seiten aufrechterhielt. Noch heute werden vor Ort Kampfmittel und menschliche Überreste geborgen.
Für Geschichtsinteressierte bietet die Region somit einen bewegenden Einblick in die letzten Tage des Zweiten Weltkriegs. In der Gedenkstätte erleben Besucher eine Dauerausstellung mit Exponaten, Karten und aufgezeichneten Zeitzeugengesprächen, die den dramatischen Verlauf der Kämpfe veranschaulichen. Das stets zugängliche Freigelände umfasst Panzer- und Geschützaufstellungen sowie eine sowjetische Kriegsgräberstätte samt repräsentativem Ehrenmal. Führungen und Informationstafeln bieten vertiefende Einblicke in das historische Geschehen und die Bedeutung des Ortes.
Die Geschichte der Schlacht um die Seelower Höhen als Hörbeitrag (Sprache: Deutsch)